Galerie Transit präsentiert

peter g. hoffmann

caravaggio, reuige magdalena, ca.1597 öl auf leinwand, 122,5 x 98,5 cm (detail)

fundstück 2015, „radkersburg 17. 09. 2015“

Eröffnung: 5.7.2023 um 18:30 Uhr

 

Mit der Arbeit „fundstück“ transponiert peter g. hoffmann ein Kunstwerk aus dem öffentlichen Raum in einen Ausstellungsraum, der als touchpoint auch weiter in den elektronischen Raum führt. Mit „fundstück“ thematisiert er persönliches Schicksal im Spannungsfeld zwischen politischen Rahmenbedingungen und medialer Berichterstattung. Bereits 1987 schreibt Heimo Ranzenbacher in „Insel Austria“: „Kunst im öffentlichen Raum ist längst zu erweitern in ‚Kunst im medialen Raum‘, Kunst im elektronischen Raum. Es geht also nicht mehr um Kunst auf öffentlichen Plätzen (oder Kunst am Bau), sondern um Kunst als gestaltende kulturelle Kraft quer durch alle entgrenzenden Medien.“ (Heimo Ranzenbacher, Standpunkt Steiermark: Kunst als soziale Strategie, Kunstforum, Bd. 89, Insel Austria)

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fundstück 2015

„radkersburg 17. 09. 2015“

die arbeit entstand auf einladung des steirischen lichtkünstlers dietmar tanterl auf seinem schloss miltach, in bayern, eine installation in 14 räumen zu entwickeln.

dietmar tanterl starb 2020.

die arbeit konnte nicht mehr realisiert werden.

der ausgangspunkt meiner vorstellung war das gebaute, das gebäude selbst mit dimensionen, die das humane maß weit überschritten.

ein so großes gebäude müssen riesige wesen erbaut haben.

wohin sind sie verschwunden?

gibt es noch fundstücke?

ende.

in der weiteren folge soll die installation eine erinnerung an den kulturpolitiker helmut strobl sein, der sich aus humanitären gründen widersetzte über sein grundstück in spielfeld von seinen parteifreunden einen grenzzaun errichten zu lassen.

der flüchtende mensch der versucht aus einer gewalttätigen, ausweglosen situation sein leben zu retten, verliert alles!

wie riesengroß ist das elend, ein flüchtling zu sein?

was ging verloren?

der flüchtende mann wird zum  ……….LING untergeordnet,

aber im weiteren wird die flüchtende frau auch noch vermännlicht, da es die

flüchtlingIn nicht gibt.

grenzen überwinden.

wie schwierig ist es unsere denkgrenzen zu überwinden?

die grenzen des handelns und fühlens zu öffnen?

kann diese festung gehirn erschüttert werden?

es zeigt sich wie leicht es ist mit populistischen phrasen à la herbert kickel die wahrnehmung einzugrenzen.

ingeborg bachmann fragte wo ist diese ganze gewalt hin, die im krieg so präsent war?

wir erleben wie sie da ist.

wie sie in bestimmten politischen kreisen tobt und rumort.

wie das feine zarte gewebe des gehirns in gewaltbereiten beton verwandelt wird.

vielleicht kann kunst unser denken so ins wanken bringen, dass dieser beton wieder in staub zerfällt.

vielleicht kann kunst das netzwerk der grenzen im gehirn, diese sperrzonen des fühlens überwinden.

ich arbeite daran!

 

 

 

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